Der Liwia Luza Kanal
Der Liwia Luza Kanal

Der See Liwia Luza liegt bei den Ortschaften Niechorze und Pogorzelica im östlichen Teil der Gemeinde Rewal. Einst war der See Liwia Luza eine Nehrung an der Küste der Ostsee. Über viele Jahrhunderte versandete die Nehrung immer weiter und trennte den See Liwia Luza schließlich ganz von der Ostsee. Der maximal 1,7 Meter tiefe See ist heute nur noch über den Liwia Luza Kanal künstlich mit der Ostsee verbunden. Hierdurch kann bei nördlichen Winden Meerwasser über den Liwia Luza Kanal in den See gelangen und lässt den Wasserspiegel leicht ansteigen und den See Liwia Luzaleicht versalzt.

Dieses Ereignis führt zu einer Eutrophierung. Das bedeutet, dass durch das Meerwasser Nährstoffe im See angereichert werde. Ein zu starker Zufluss von Meerwasser aus der Ostsee und ein Abfluss des Seewassers wird durch die Schleusen des Liwia Luza Kanals verhindert.

Ganz in der Nähe des Sees Liwia Luza befindet sich ein weiteres Gewässer, das ähnlich entstanden ist. Das Pogorzelica Moor (bis 1945 Kirchhagener See) befindet sich heute in einem fortgeschrittenen Stadium der Verlandung. Das Gebiet um den See Liwia Luza wurde im Jahr 1959 zum Naturreservat erklärt. Damit soll der natürliche Brutplatz des Wildschwans und anderer Vogelarten geschützt werden, die ihren Lebensraum in den Moor- und Sumpfgebieten haben. Der See Liwia Luza ist aber auch Rastgebiet für eine Vielzahl von Zugvögeln auf ihren langen Reisen von Ost nach West, Nord und Süd. Auf dem Gebiet des Sees Liwia Luza werden 167 verschiedene Vogelarten gezählt.

Viele Legenden umgeben den See Liwia Luza, der heute nur den Vögeln, Tieren und Fischen gehört.  Bis 1959 wurde der See Liwia Luza Touristisch genutzt und mit Booten und Kajaks befahren. Über den Liwia Luza Kanal gelangten sie vom See Liwia Luza in die Ostsee. Im Sommer 1958 sollen hier zwei Urlauber in der Dämmerung aufs Meer hinaus gefahren sein. Die Ostsee sei ruhig gewesen, nur ein leichte Brise wehte aus Norden. Am nächsten Tag hätten sich die beiden Urlauber jedenfalls in Bornholm wiedergefunden, weit außerhalb der bewachten Grenze des damals sozialistischen Polens und im demokratischen Westen. Die poltische Führung habe vor Wut getobt und befohlen alle Boote und Kajaks zu vernichten, die Anlegestelle zu beseitigten und den See Liwia Luza in ein Naturreservat zu verwandeln.

Ein Radfahrer auf dem Weg um den See Liwia Luza
Ein Radfahrer auf dem Weg um den See Liwia Luza

Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei. Heute führt ein Weg um den See Liwia Luza und das Naturreservat und lädt zum Spazieren, Wandern und Fahrrad fahren ein. Im Norden des Sees Liwia Luza führt die Trasse der Schmalspurbahn zwischen Niechorze und Pogorzelica an dem Naturschutzgebiet vorbei. Der Liwia Luza Kanal, der auch die natürliche Grenze zwischen Niechorze und Pogorzelica darstellt, ist wieder mit Fischen gefüllt. Flora und Fauna haben sich erholt und zahlreiche geschützte Pflanzen haben sich in dem Naturschutzgebiet angesiedelt. Neben dem gemeinen Efeu, sind dies zum Beispiel die gelbe und weiße Teichrose und viele weitere Pflanzenarten.

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